Corona-Ursprung: Bisher keine WHO-Untersuchungen in Wuhan

| 27. August 2020, 7:24
Wuhan (jacqueline macou from Pixabay)

PEKING, 27. August (WNM/Financial Times) - Ein Team der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine dreiwöchige China-Reise abgeschlossen, dessen Ziel die Aufklärung über die Ursprünge des Coronavirus hätte sein sollen. Allerdings besuchten die WHO-Vertreter nicht die zentralchinesische Stadt Wuhan, in der im Dezember 2019 die ersten Corona-Fälle entdeckt wurden. Das weckt die Besorgnis der westlichen Regierungen über Chinas Engagement bei der Ermittlung der Ursache der Pandemie, berichtet die Financial Times. 

Die WHO sagte, das Team habe lediglich die Grundlagen für eine vollständige internationale Mission zur Untersuchung des Virus gelegt, aber es sei auch ungewiss, ob diese größere Taskforce Wuhan besuchen würde. 

„Die WHO-Delegation saß drei Wochen in Peking und kam nicht in die Nähe von Wuhan", sagte ein hochrangiger US-Beamter zur der Financial Times.

Dave Sharma, ein Abgeordneter der australischen Parlaments, sagte: „Die internationale Gemeinschaft hat zu Recht ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Strenge und Unabhängigkeit der ersten Reaktionen der WHO auf diese Pandemie und ihres scheinbaren Wunsches, eine Kränkung Chinas zu vermeiden.“ 

Das chinesische Außenministerium sagte am Mittwoch, dass Bedenken hinsichtlich der Glaubwürdigkeit der Untersuchung „völlig ungerechtfertigt" seien. Das Ministerium sagte, China habe verantwortungsbewusst gehandelt, indem es ein WHO-Team in das Land eingeladen habe, während es sich noch in einer „kritischen Phase“ befände, um ein Wiederauftreten des Virus zu verhindern. 

Auf Fragen der Financial Times antwortete die WHO, dass ihr Voraus-Team Gespräche mit hochrangigen Wissenschaftlern des Wuhan Institute of Virology geführt habe. Vorläufige epidemiologische Studien rund um den Wuhan-Markt und die erste Häufung von Fällen sollen in den kommenden Wochen und Monaten durchgeführt werden. „Das internationale Team wird mit chinesischen Forschern zusammenarbeiten, um diese Studien zunächst aus der Ferne und später vor Ort zu unterstützen. Der genaue Zeitpunkt hängt vom Fortschritt und den vorläufigen Ergebnissen der ersten Studien ab “, sagte die Organisation.